erbaut durch Martin Andreas Laukhuff

Baujahr 1836

Durchgeführte Arbeiten:

Hauptausreinigung

mit sämtlichen Nebenarbeiten

Instandsetzung des Gehäuses

Freilegen der – im Zuge einer zwischenzeitlich (nach 1981) erfolgten Überfassung – zugestrichenen Untergehäuse-Frontfüllungen (Zugang zum Manual-Wellenbrett), des Vorsatzbrettes vor den Manualspunden, der Spieltisch-Frontfüllung und der Spieltischdeckel-Schrauben. Zeitaufwendiges Abtragen der Farbschichten und -verkrustungen an Füllungen und Vorsatzbrett.

Verleimen loser Gehäuseteile. Nachpassen von Türen und Klappen und Instandsetzung der Türschlösser. Beseitigung von Vibrationsgeräuschen am Orgelgehäuse durch Anbringen von Filzeinlagen und Verkeilen von eingeleimten Füllungen der Pedalwerkseinfassung.

Instandsetzung der Windanlage

Komplette Neubelederung des Magazinbalgs von 1933. Dieser war bei der Entfernung der Chorempore 1933 durch Friedrich Weigle, Echterdingen in einen Raum neben der Sakristei eingebaut worden. Teilbelederungen erfolgten 1953 und 1981. Vor allem der Lichteinfall durch das nach Süden ausgerichtete Fenster hatte das Leder immer wieder zerstört. Auf dieses Fenster (und ebenso auf das hinter der Orgel liegende Chorfenster) wurde deshalb eine UV-Schutzfolie aufgezogen, was die Gemeinde in Eigenleistung erbrachte.

Instandsetzung der Windladen

Teilweiser Austausch der Lederpulpeten an Manual- und Pedalwindlade.  Abbürsten und Imprägnieren aller Pulpeten durch Einmassieren einer speziellen Paste auf Terpentinöl-Basis mit regenerierenden und schimmelresistenten Eigenschaften. Ausleimen eines Durchstichs an der Manuallade. Instandsetzung und Nachgraphitierung der 1981 als Schleifendichtungen eingebauten Filzringe und der Schleifen. Korrektur der Schleifenendstellungen. Reinigung sämtlicher Tonventile und Egalisieren der Ventilfedern. Talkumieren der Spunddichtungen. Tonweises Überprüfen der Kanzellen und Windstöcke auf Winddichtigkeit.

Instandsetzung der Trakturen

Durchsicht sämtlicher Trakturwinkel und Wellenbretter und Neuregulierung auf Halbreis. Lose Reguliermuttern wurden ersetzt, originale wurden belassen und durch eine zweite Ledermutter gesichert.

Durchsicht und Beseitigung von Spiel an Registerschwertern und -wellen, Verbindungsgestänge sowie Schleifenangriffen. Beseitigung von Knarzgeräuschen.

Instandsetzung der Spielanlage

Reduzierung des transversalen Spiels an den nicht garnierten Führungen der Manualtasten durch Einleimen von Hartpapier mit Knochenleim. Erneuerung der Lederpolster an den Stechern der Manualtraktur. Erneuerung des Tastenanschlagfilzes.

Erneuerung der seitlichen Garnierung der Pedaltasten aus Schafleder gegen solche aus dünnem Rindsleder. Überarbeitung der hinteren Tasten-Achsung. Ergänzung der abgebrochenen Kante am Pedalrahmen nach bestehenden Vorbild. Abtragen der von der zu engen Orgelbank stammenden Farbabriebe an den Seiten des Pedalrahmens. Reduzierung des Gangs der Pedaltraktur

an den Anschlagpolstern wegen Überdehnung der Pedalpulpeten. Ersetzen der abgenutzten Stecherauflagen aus Schafleder gegen Kaschmirpolsterung mit Auflagen aus Rindleder. Anbringen eines Anschlagpolsters unter den Pedaltastenfedern zur Geräuschdämpfung.

Instandsetzung und Nachintonation des Pfeifenwerks

Ausformen der durch Materialermüdung deformierten Fußspitzen der Gamba 8′-Prospektpfeifen C – Fs und Anlöten von Stützkonstruktionen aus Messing. Ausformen verbeulter oder unrund gewordener Pfeifen. Anbringen von Stütznähten bei Gamba 8′ ab c“ und Biffra 4′ ab g‘. Nachpassen der Stimmspunde bei Gedacktpfeifen. Entfernen der Oxidschichten an den Zungenblättern und Stimmkrücken der Posaune 16′. Anbringen einer Rasterergänzung für Pos.16′ b° und c‘. Nachpolieren sämtlicher Prospektpfeifen mit Schlemmkreide.

Gründliche, ausgleichende Nachintonation des Pfeifenwerks, insbesondere der tiefen Lage der offenen 8′-Register auf Grundlage des bestehenden Klangbildes. Angleichen des 1981 eingebauten, sehr geräuschbetont intonierten Prospektregisters Principal 4′ im Klangbild an den übrigen Pfeifenbestand.

Die  Temperierung geschah 1981 nicht gleichstufig, sondern nach Kirnberger III auf einer Stimmtonhöhe von 440 Hz bei 18 °C. Eine Umstimmung auf gleichstufige Temperierung würde entweder eine Erhöhung der Stimmtonhöhe um mindestens 14 cent bzw. 3,5 Hz bedeuten, oder ein Anlängen von zahlreichen Metall- und Holzpfeifen(!), was aus Gründen des finanziellen Aufwands verworfen wurde. Die Entscheidung fiel auf eine gemäßigte Temperierung nach Janke III mit nur geringfügiger Erhöhung der Tonhöhe, wobei die engen Streicher Gamba 8′ und Biffra 4′ (-20 bzw. -22 HT nach Töpfer NM) in der unteren und mittleren Lage mit Stimmanschetten ausgestattet wurden.

Einbau eines abnehmbaren Notenpults und einer Notenbeleuchtung

Da das vorhandene Notenpult für zwei nebeneinander liegende Bücher nicht ausreichte, hatte man eine zwar praktikable, aber keineswegs ästhetische Lösung geschaffen in Form eines abgewinkelten Aluminiumblechs, das zudem an den Auflagestellen scheuerte. Deshalb wurde eine neue Lösung in offener Rahmenbauweise angestrebt, die sich in den vorhandenen Bestand einfügte und den erforderlichen Platz bieten konnte, und die in ihrer Ausführung in Elsbeere auch eine handwerkliche Ästhetik vermittelt.

Als Notenpultbeleuchtung wurde eine Sonderanfertigung der Fa. Knöchel eingebaut, die ein Abnehmen des Pults und Schließen des Spieltischdeckels zuläßt. Die Schaltung dieser Lampe wurde mit dem 1981 eingebauten, dezenten Motor-Drucktaster gekoppelt.

Einbau einer Tastenheizung und einer Pedalheizung

Um den Organisten auch in der ungeheizten Kirche ein Üben am Instrument zu ermöglichen, wurde eine selbstregulierende Manualtastenheizung der Fa. Knöchel unter dem Tastenanschlagfilz eingebaut. Unter die Pedalklaviatur wurde eine Pedal-Heizplatte der selben Firma mit Sondermaßen installiert.

Lieferung einer verstellbaren Orgelbank

Die noch vorhandene originale Orgelbank war offensichtlich kleineren OrganistInnen zu hoch gewesen, und war in Eigeninitiative entsprechend gekürzt worden. Dabei wurde übersehen, daß durch den trapezförmigen Aufbau der Bank durch das Absägen die für die Pedalklaviatur erforderliche Breite nicht mehr gegeben ist. In der Folge klemmte die Bank, ließ sich nicht mehr verschieben und hinterließ Farbabriebe auf dem Klaviaturrahmen. Die originale bank wird weiterhin aufbewahrt und dient als Ablagemöglichkeit. Ihre Stelle nimmt jetzt eine verstellbare Orgelbank in massiver Eiche ein.

Die Restaurierung der Schleierbretter, Vasen und des Dekors sowie der Vergoldungen an den Gesimsen erfolgte durch Diplomrestauratorin Annette Kollmann aus Warmbronn.

Die neue Überfassung des Gehäuses erfolgte durch Malermeister und Restaurator im Handwerk Michael Wachsmuth aus Leutenbach.


HAUPTWERK I C-f‘‘‘
Floete   8'
Gedeckt   8'
Gamba   8'
Salicional   8'
Prinzipal   4'
Floete   4'
Biffra   4'
Waldfloete   2'
Mixtur 4 fach   1 1/3'
PEDAL C-d‘
Subbass   16'
Violon   8'
Posaune   16'