Die romanische Abteikirche von Maria Laach zählt hierzulande zu den bekanntesten Sakralbauten. Für unsere Werkstatt ist es eine Ehre, die Orgeln dieses Gotteshauses überarbeitet zu haben. Die Orgelanlage besteht aus der auf das Jahr 1910 zurückgehenden Stahlhuth-Orgel auf der Westempore, zuletzt 2000 restauriert/reorganisiert, und der 1998 von Joh. Klais errichteten Schwalbennest-Chororgel im südlichen Querhaus.

Von zwei neuen elektrischen Spieltischen aus können nun beide Orgeln angespielt werden. Beide, ein fahrbarer Spieltisch im Chorgestühl sowie einer auf der Westempore, sind identisch, weisen je vier Manuale auf und wurden von der Firma FSB Orgelbau & Elektrotechnik hergestellt, die Setzeranlage stammt von Sinua. Die Manualzuordnung ist frei wählbar, es gibt frei programmierbare Koppeln, und die Einzeltonreihen sind in allen Tonlagen und Werken variabel einsetzbar. Hört sich wild an, aber wer es kennt, lernt es schnell schätzen.
Die vollmechanische Chororgel war bislang ausschließlich separat spielbar. Die solide mechanische Anlage blieb bestehen und wurde von uns mit zusätzlichen Ton- und Registermagneten zur Einbindung in die Gesamtorgelanlage ausgestattet. Das Instrument wurde gereinigt und mit zusätzlichen Stimmböden und Stimmtüren im HW versehen. Für das Spiel der Orgel von den beiden neuen Spieltischen aus wurde das Brustwerk mit zusätzlichen Schwelljalousien ausgestattet; auch eine neu hinzugefügte Aeolinenreihe zu 8‘ und 4‘, die man sich insbesondere für den Einsatz im Stundengebet wünschte, ist nun elektrisch spielbar (nicht jedoch von der unveränderten mechanischen Spielanlage der Chororgel aus).

Die Hauptorgel wurde komplett gereinigt und dabei mit zusätzlichen Stimmböden versehen. Das Untergehäuse im Bereich der HW-Unterlade wurde teilweise geöffnet.
Folgende Erweiterungen wurden durchgeführt:

  • auf  dem Platz der Tuba im SW wurde eine neue Klarinettenreihe 16‘-8‘ eingefügt; im Pedal Klarinette 16‘
  • Violine 8‘ SW und Violon 16‘ Ped (auch im Schweller) wurden miteinander verschaltet, so dass damit ein neues SW-Register Salicet 16‘ zur Verfügung steht
  • Die SW-Oboe 8‘ wurde elektrifiziert und in die 16‘-Lage verlängert. Daraus ergeben sich im SW die neuen Register Fagott 16‘ und Oboe 4‘, sowie im Pedal Basson 16‘
  • Die Tuba erhielt eine neue Einzelton-Windlade und ist nun auf jeder Klaviatur in 16‘-8‘ und 4‘-Lage registrierbar (4‘ ist ehemaliger Superausbau, 16‘ C-H aus Posaune).
  • Auch die Chamade erhielt eine neue Einzelton-Windlade für 16‘-8‘-4‘-Spiel (4‘ repetiert, 16‘ aus Fagott), ebenfalls jeder Klaviatur frei zuordbar
  • Neues Cor anglais 8‘ im bisher zungenlosen OW, angeschlossen an die bestehende Pneumatik
  • neue Flute celeste 8′ im OW ab c0, durch Einzeltonsteuerung auch in anderen Werken nutzbar, Ausführung 2024
  • Contabombarde 32′ als Verlängerung aus der Posaune 16′. Ausführung 2024

Bei der Gesamtorgelanlage zählen wir nun 111 “Register”. Darunter befinden sich 12 Extensionen und 13 Transmissionen, also insgesamt 86 Reihen.

Wir danken der Abtei Maria Laach für das uns entgegengebrachte Vertrauen und insbesondere Abteiorganist Gereon Krahforst und Kantor P.


I HAUPTWERK C-g'''
Principal   16'
Bordun   16'
Majorprincipal   8'
Seraphongedact   8'
Minorprincipal   8'
Harmonieflöte   8'
Fugara   8'
Gemshorn   8'
Gedact   8'
Dolce   8'
Starkfugara   4'
Octav   4'
Rohrflöte   4'
Quinte   2 2/3'
Octav   2'
Terz   1 3/5'
Mixtur 3-5 fach   2'
Bombarde   16'
Trompete   8'
II OBERWERK C-g'''
Lieblich Gedact   16'
Principal   8'
Concertflöte   8'
Fugara   8'
Rohrflöte   8'
Flute celeste   8'
Gemshorn   8'
Salicional   8'
Octav   4'
Traversflöte   4'
Cornettino 3 fach   2 2/3'
Cor anglais   8'
Tremulant  
III SCHWELLWERK A C-g''''
Salicet   16'
Geigenprincipal   8'
Starkgedact   8'
Traversflöte   8'
Violine 1 8'
Zartgedact   8'
Quintatön   8'
Aeoline   8'
Unda maris   8'
Violine 1 4'
Rohrflöte   4'
Flautino   2'
Sesquialter 2 fach   2 2/3'
Fagott 1 16'
Oboe   8'
Oboe 1 4'
IV SCHWELLWERK B C-g''''
Seraphonflöte   8'
Starkgedact   8'
Gambe   8'
Vox coelestis   8'
Violine   4'
Octavin   2'
Rauschquinte   1 1/3'
Mixtur 3-4 fach   2'
Trompete   8'
Bassclarinette 1 16'
Clarinette   8'
Windcresc. Clarinette  
SOLOWERK C-g'''
Tuba mirabilis 1 16'
Tuba mirabilis   8'
Tuba mirabilis 1 4'
Chamade 1 16'
Chamade   8'
Chamade 1 4'
Physharmonika   8'
Röhrenglocken  
Dämpfung ab Glocken  
PEDAL C-f'
Subbass   32'
Principal 2 16'
Contrabass   16'
Subbass 1 16'
Violon   16'
Salicet 2 16'
Bordun 2 16'
Octavbass 2 8'
Flöte 2 8'
Cello   8'
Violine 2 8'
Gedact   8'
Octav 2 4'
Contrabombarde 1 32'
Posaune   16'
Basson 2 16'
Fagott 2 16'
Bassclarinette 2 16'
Trompete   8'
Oboe 2 8'
HW I CHORORGEL C-g'''
Principal   8'
Salicional   8'
Bordun   8'
Copula   8'
Octav   4'
Gemshorn   4'
Quint   2 2/3'
Superoctav   2'
Cornet 4 fach  
Mixtur 5 fach  
Trompete   8'
UW II CHORORGEL C-g'''
Gedact   8'
Unda maris   8'
Aeoline   8'
Rohrflöte   4'
Aeoline 1 4'
Nasard   2 2/3'
Flageolett   2'
Terz   1 3/5'
Vox humana   8'
Tremulant  
PED CHORORGEL C-f'
Subbass   16'
Bordun   8'
Octav   4'
Fagott   16'
Aeoline 2 8'
Aeoline 2 4'

1 Extension

2 Transmission

Koppeln:
HW in 8' Lage an I-IV
OW in 16'-8'-4'-Lage an I-IV
SW-A in 16'-8'-4'-Lage an I-IV
SW-B in 16'-8'-4'-Lage an I-IV
SOLO in 8'-Lage an I-IV
CO-I in 8'-Lage an I-IV
CO-II in 8'-Lage an I-IV

HW/P, OW/P, SW-A/P, SW-B/P, Solo/P
SW-A/Ped 4', SW-B/Ped 4'

Sostenuto für I-IV, Sostenuto Pedal
10 Funktionstaster für freie Koppeln, Pedalteilung, Autom. Pedalumschaltung, Sequenzer für 5 Schwellerbelegungen, Sequenzer für: Cr.1-5, Koppeln/Zungen/Mixturen aus Walze, 3 Schwelltritte und eine Walze