Es war für uns eine herausfordernde und schöne Aufgabe, ein neues Instrument für die katholische Kirche „Maria Königin des Friedens“ in Nufringen gestalten zu dürfen. Als OSV planend und beratend unterstützt hat uns dabei Prof. Ruben J. Sturm/ München. Die für die Raumgröße üppig ausgestattete Disposition ermöglicht eine große Vielfalt an Klangfarben und Variationsmöglichkeiten, die im Kontext zur spätbarock-frühromantischen Ausrichtung stehen. Durch eine optimale Nutzung der räumlichen Möglichkeiten, betont schlanke Mensuren und eine ausgeklügelte Konstruktion wurde es möglich, klangliche und technische Finessen miteinander zu vereinigen.
Die neue Nufringer Orgel zeigt unseres Erachtens eindrücklich, dass die bewusste Verwirklichung eines ausgeprägten Klangcharakters der Darstellung eines breiten Repertoires keineswegs abträglich ist, sondern dieses ästhetisch und feinsinnig bereichern kann. Klangliche Konzeption, Mensuration und Intonation greifen so ineinander, dass sich auf allen dynamischen Ebenen farbenreiche Klänge mit großer Durchsichtigkeit hören lassen, die sich im Crescendo zu einem großen Orgelklang entwickeln, wie er uns für diesen Raum geradezu ideal erscheint. Die musikalisch wirksame Windanlage, die ungleichstufige Stimmung und natürlich vor allem die Intonationsweise bewirken ein lebendiges, freies Klangbild mit deutlich wahrnehmbaren Pfeifenansprachen, das uns an manche historische Orgel des süddeutschen Raumes erinnert. Für den intimen Nufringer Kirchenraum ist also ein sehr individuelles, auch kammermusikalisches Instrument entstanden, das einen Namen brauchte. Durch die klangliche Verortung zwischen spätem Barock und früher Romantik, die süddeutschen Assoziationen und den Spagat zwischen feinen, sensiblen Klängen einerseits und einer gewissen und auch gewollten Bodenständigkeit andererseits scheint uns „Josepha“ als Name passend zu sein. Wir hoffen, dass Josepha als aktives Gemeindemitglied in und um Nufringen viele Freunde findet und als würdige Bereicherung der Liturgie empfunden werden wird.


I HAUPTWERK C-a’’’
Principal   8'
Viola di Gamba   8'
Amorosa   8'
Octav   4'
Salicional   4'
Octav   2'
Terz   1 3/5'
Mixtur 2-3f.  
II SCHWELLWERK C-a’’’
Bourdon   8'
Dulciana   8'
Vox angelica 1 8'
Gemsoctav   4'
Traversflaut   4'
Nasard   2 2/3'
Flageolet   2'
Terzflaut   1 3/5'
Cor anglais   8'
Tremulant  
PEDAL C-f’
Subbass   16'
Octavbass 2 8'
Cello 2 8'
Octav 2 4'
Basson 3 16'

1 ab c° schwebend gestimmt, C-H aus Dulciana mit Windabschwächung

2 Transmission

3 Transmission mit eigener Bassoktave

3 Normalkoppeln, Subkoppel II, Superkoppel II
Doppelregistertraktur mit Setzeranlage