Aufträge für private Kunden bieten oftmals besonders reizvolle Aufgabenstellungen auf der Suche nach individuellen Lösungen. In diesem Falle handelte es sich um eine 1985 von Norbert Krieger (Retzbach) erbaute Hausorgel, die nun in den großzügigen Musikraum eines neuen Eigentümers versetzt wurde.
Bei dieser Gelegenheit wurden einige dispositionelle und strukturelle Änderungen durchgeführt. Das Schwellwerk, das bislang als „Rückpositiv“ hinter dem Rücken des Organisten und mit den Jalousien zum Spieltisch hin öffnend angeordnet war, fand seinen neuen Platz hinter dem Hauptwerksgehäuse. Die Jalousien öffnen nach hinten zur Wand, die eine ideale Reflektionsfläche für den Klang bietet. Die Pfeifen C-ds° des Salicionals waren bislang als Quintade gebaut und wurden nun durch offene Pfeifen, C-H in Haskell-Bauweise, ersetzt. Die vorhandene Gemsterz wurde zu einem Nasat 2 2/3 ungestellt und um neun Pfeifen ergänzt.
Das Pedal erhielt anstatt der ehemals vorhandenen Kegelladen eine neue Schleiflade mit einem zusätzlichen Sordun 16‘, der sich bereits im Besitz des Kunden befand. Die Windanlage mit dem Vorbalg wurde in einem hinter der Orgel liegenden Nebenraum ausgelagert.
Durch die Neuanordnung von Pedal und Schwellwerk musste die Mechanik entsprechend angepasst werden. Bei dieser Gelegenheit fügten wir eine Subkoppel für das Schwellwerk hinzu, die eine willkommene Bereicherung für das Instrument darstellt.
Bei der Intonation am neuen Aufstellungsort wurde anstelle der vorhandenen Gleichstufigkeit eine bei uns bewährte, moderat ungleichstufige Temperierung gewählt, die gut zum Charakter des farbenreichen und ausgewogenen Klangbildes passt.
Wir bedanken uns bei unserem Kunden für die überaus vertrauensvolle und angenehme Zusammenarbeit, ebenso beim betreuenden Orgelsachverständigen, Herrn Domorganist Markus Eichenlaub.