Acht Stunden Fahrzeit muss man einrechnen, um von unserer Werkstätte nach Lübeck zu kommen. Nach St. Aegidien und St. Gertrud war es diesmal die Domorgel, an der wir arbeiten durften. 1970 von der legendären Firma Marcussen erbaut, übt dieses Instrument als Beispiel für qualitätvolles orgelbewegtes Schaffen mit großer Stimmigkeit seine ungebrochene Faszination aus. Dazu trägt das Klangbild des Intonateurs Albrecht Buchholtz ebenso bei wie die zeitlos-moderne Gestaltung des Architekten Prof. Friedhelm Grundmann, nach dessen Ideen der Wiederaufbau des kriegszerstörten Doms erfolgte. Entsprechend respektvoll war unsere Behandlung der Domorgel.
Da der alte Motor Probleme bereitete, wurde er durch einen Neuen ersetzt, etwas größer zwar und mit neuem Vorbalg, jedoch ohne die Winddrücke zu verändern. Der Setzer aus den 90er Jahren wurde ebenfalls durch ein neues Modell getauscht, der Spieltisch bei dieser Gelegenheit hergerichtet und für die neuen Funktionen überarbeitet. Weitere Maßnahmen betrafen kleinere Reparaturen und die Verbesserung der Arbeitssicherheit im Instrument. Intonationsarbeiten beschränkten sich im Wesentlichen auf die beiden Zungenregister im Rückpositiv und betrafen die Korrektur der Zungenbiegungen und der Becherlängen (mittels der vorhandenen Schiebehülsen). Nach erfolgter Generalstimmung und wieder in Baden-Württemberg angekommen, möchten wir festhalten: Die Lübecker Domorgel ist eine Reise wert!


II HAUPTWERK C-g’’’
Prinzipal   16'
Oktave   8'
Spitzflöte   8'
Oktave   4'
Nachthorn   4'
Spitzquinte   2 2/3'
Oktave   2'
Mixtur 6-7f.  
Zimbel 4 f.  
Trompete   8'
I RÜCKPOSITIV C-g’’’
Prinzipal   8'
Gedackt   8'
Quintatön   8'
Oktave   4'
Rohrflöte   4'
Oktave   2'
Waldflöte   2'
Sifflöte   1 1/3'
Sesquialtera 2 f.  
Scharff 5-6 f.  
Dulzian   16'
Krummhorn   8'
Tremulant  
Nachtigall  
III SCHWELLWERK C-g’’’
Gedackt   16'
Rohrflöte   8'
Spitzgambe   8'
Schwebung   8'
Prinzipal   4'
Querflöte   4'
Quinte   2 2/3'
Gemshorn   2'
Terz   1 3/5'
Mixtur 5 f.  
Glockenzimbel 2 f.  
Trompete   8'
Vox humana   8'
Tremulant  
PEDAL C-f´
Prinzipal   16'
Subbaß   16'
Quinte   10 2/3'
Oktave   8'
Gedackt   8'
Oktave   4'
Nachthorn   2'
Mixtur  
Posaune   16'
Fagott   16'
Trompete   8'
Zink   4'

Normalkoppeln
mechanische Schleifladen mit elektrischer Registertraktur