Der Wunsch nach einer vielseitigen großen Orgel, die die Hamburger Orgelwelt um einen reizvollen Farbtupfer bereichert, führte in Volksdorf zu einem Klangkonzept, das sich an süddeutsch-elsässischen Vorbildern orientiert.
Erstmals in der Geschichte unserer Werkstätte wurde mit diesem Neubau die magische 50-Register-Grenze überschritten. Das Instrument verfügt über einen kernigen barocken Klangstamm, der insbesondere durch das großzügig besetzte Schwellwerk an romantisch-expressivem Duktus bereichert wird. Unter der Charakterisierung „süddeutsch-elsässisch“ verstehen wir eine Klanglichkeit, die im Grundstimmenbereich eine gut sortierte Palette an Farben und dynamischen Schattierungen nach süddeutschem Vorbild aufweist, die in den Aliquoten und Zungen aber französisch orientiert ist. Im orgelfreundlichen Elsaß verbinden sich seit der Barockzeit (süd)deutsche und französische Elemente zu einer überzeugenden Einheit. Eine ganze Reihe von Orgeln aus unserer Werkstatt hegt eine deutliche Vorliebe für diese Verbindung, was als Folge von Aufenthalten Konrad Mühleisens bei seinem Onkel Ernst in Straßburg (dieser gründete dort 1942 die heute noch bestehende Manufacture d’Orgues Muhleisen) gesehen werden darf.
Das Projekt wurde von KMD Hans-Martin Petersen sachverständig begleitet; in Zusammenarbeit mit Prof. Bernhard Hirche entwickelten wir den realisierten Prospektentwurf und die auf den Kirchenraum abgestimmte farbliche Gestaltung des Gehäuses.